Strohdieme brennt in voller Ausdehnung

Am morgen des 18. Oktober riefen die Digitalen Meldeempfänger und die Sirene die Einsatzkräfte aus dem Nordharz zu einer brennenden Strohdieme. Durch die Integrierte Leitstelle Harz in Halberstadt erfolgte um 4.45 Uhr die Alarmierung der Feuerwehren Abbenrode und Stapelburg, mit dem Alarmstichwort „Mittelbrand, Rauchentwicklung auf Feld“ zu dem Strohdiemenbrand.

Zwischen Abbenrode und Wennerode, direkt an der B6n in Höhe des Sandbrinks Abbenrode, stand an einem Regenrückhaltebecken der B6n, eine große Strohdieme bei eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits in großen Teilen in Vollbrand. Wegen der Größe der Strohdieme und da eine Wasserversorgung über eine Lange Wegestrecke aufgebaut werden musste, entschied der Einsatzleiter sofort die Alarmstufe zu erhöhen und weitere Einsatzkräfte nachzufordern. Daraufhin wurden die Feuerwehren Veckenstedt, Ilsenburg und Lochtum nachalarmiert. So befanden sich am frühen Morgen, 50 Feuerwehrmänner und -frauen mit 8 Fahrzeugen aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gemeinsam im Löscheinsatz. Die Feuerwehren Lochtum und Veckenstedt begannen sofort mit dem Aufbau der langen Wegestrecke, um das Löschwasser von Abbenrode an die Einsatzstelle zu pumpen. Die Feuerwehr Lochtum baute dazu an einem Löschwasserteich in Abbenrode die Wasserentnahmestelle auf und mit dem Schlauchanhänger wurde die lange Wegestrecke über 1500 m aufgebaut. Mit der langen Wegestrecke musste auch eine Steigung überwunden werden, dazu wurde das LF 16/12 der Feuerwehr Veckenstedt als Verstärkerpumpe in die lange Wegestrecke integriert.

Ein sofort herbei geeilter Landwirt aus Abbenrode mit einem Teleskoplader, versuchte noch Strohballen und die Strohdieme zu retten, dies war nicht mehr möglich. Denn das Feuer breitete sich im inneren der Strohdieme rasend schnell aus und es brannte innerhalb kürzester Zeit die Strohdieme mit ca. 600 Strohballen auf gesamter Länge. Eine benachbarte Strohdieme wurde mit dem Teleskoplader beiseite geräumt, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Durch die Bauweise der Strohdieme und durch die Kompaktheit der Strohballen, hätte ein massiver Löschangriff wenig Erfolg gehabt und es wurde entschieden die Strohballen kontrolliert abbrennen zu lassen. Die Einsatzkräfte legten den Fokus darauf das sich das Feuer nicht ausbreiten konnte und gerade die nah an der Einsatzstelle vorbeiführende B6n nicht gefährdet wird.

Es konnte verhindert das sich das Feuer auf das Regenrückhaltebecken übergreift und damit auch die B6n gefährdet. Dadurch lief der morgendliche Berufsverkehr auf der B6n problemlos weiter. Durch eine Löschbereitschaft wurden übergreifende Flammen immer wieder sofort gelöscht.

Mit einem Teleskoplader einer Vienenburger Bau Firma wurde begonnen die Strohdieme auseinander zu schieben, damit die Strohballen kontrolliert abbrennen können. Mit dem Teleskoplader konnte aus sicherer Entfernung die Strohdieme auseinandergeschoben werden, damit die Strohballen schneller abbrennen. Um eine Gefährdung für den Teleskoplader auszuschließen, wurde der Teleskoplader laufend mit Wasser gekühlt und brennende Strohreste gelöscht.

Um die Versorgung der Einsatzkräfte kümmerte sich der SOG Dienst der Gemeinde Nordharz und die Landfleischerei Hasenbalg und der Landmarkt Veckenstedt.

Als gegen 12 Uhr die Strohballen soweit heruntergebrannt waren, das von den brennenden Strohresten keine weitere Gefahr ausging, insbesondere die Gefahr der Ausbreitung des Brandes ausgeschlossen werden konnte. Wurde der Eigentümer beauftragt eine eigenständige Brandwache zu stellen und damit die brennenden Strohreste zu überwachen und zu kontrollieren. Dazu wurde ein Güllefass mit einen 16000 Liter Tank an die Einsatzstelle beordert, um die Brandwache zu unterstützen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehren bauten inzwischen die Schläuche an der Einsatzstelle und von der Löschwasserversorgung von Abbenrode bis zur Einsatzstelle ab. Durch die Feuerwehr Technische Zentrale wurden die gebrauchten Schläuche an der Einsatzstelle getauscht, damit die eingesetzten Feuerwehren die Einsatzbereitschaft wiederherstellen können. Gegen 14.00 Uhr war für alle Einsatzkräfte der Einsatz beendet, nachdem in den Standorten die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde und die Fahrzeuge und Ausrüstung gereinigt und überprüft wurde.

 

Text und Fotos: M. Lumme